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REHA-Blog (TEIL 9)

Die 3. Woche geht los!


Montag, 16.10.2023

Der Montag verlief recht relaxed mit Wassertreten, Frühstück und Atementspannung. Vorher war ich natürlich bei der Diätassistenz für den Menü-Plan der neuen Woche.


Genießen will gelernt sein!

Heute fällt es mir allerdings wirklich schwer, mich bei der Atementspannung auf mich zu fokussieren. Denn das Bauchgluckern der Mitpatientin neben mir ist einfach nicht zu überhören. Und es will einfach nicht aufhören. Ich bin irgendwann tierisch genervt und frage mich, ob sie ihr Frühstück nicht hätte sorgsamer auswählen können.

Das Bad mit Zusätzen ist angenehm, jedoch komme ich wieder nicht richtig zur Ruhe.


Warum nicht einfach?

Im Anschluss steht das Kochen in der Lehrküche an. Ich darf Kartoffelspalten zubereiten. Nichts Neues für mich. Aber so muss ich mir auch keine großen Sorgen machen, dass mein Teil des 3-Gang-Menüs nicht gelingen könnte. Das Menü ist wirklich lecker. Es gibt Brokkolisuppe, einen Hauptgang mit Kürbis (Für mich ohne Fleisch), dazu Salat. Und auch ein Dessert.


Die Physiotherapie verläuft für`s Erste gut. Ich bin gespannt, ob sie einen nachhaltigen Effekt haben wird.


Das Thema Hund

Beim Walking komme ich mit einer Frau in meinem Alter ins Gespräch. Ich erfahre, dass sie Hundetrainerin ist. Sie kommt aus der selben Gegend wie ich! Hier finden wir direkt Anknüpfungspunkte, jedoch auch Unterschiede in unseren Methoden und Auffassungen von fairem Hundetraining. Am Abend unterhalte ich mich mit meiner Tischnachbarin über die Vorzüge von positivem und die Nachteile von aversivem Training (Ich liebe unsere Gesprächsthemen).


Musik-Session

Nach dem Abendessen setze ich mich wieder ans Klavier, während es meine Tischnachbarin zum Billard zieht. Ein Mitpatient aus meiner Gruppentherapie kommt ins Musikzimmer und legt sich aufs Sofa, während ich spiele. Er bleibt dort wirklich eine lange Zeit liegen. Zwischendurch kommen auch andere Zuschauer hinzu. Eine Mitpatientin, die ich vom Billard kenne, setzt sich zu mir und wir singen gemeinsam einige Lieder – ich liebe es, mit anderen Menschen Harmonien zu singen. Es macht wirklich Spaß. Ich hatte mir ein Notenheft aus der Klinik geliehen und die Bassstimme auf dem Klavier improvisiert. Ich bin wirklich stolz, dass mir das gelungen ist.


Dienstag, 17.10.2023

Ich wache mit müden Augen auf vom späten ins Bett gehen. Nach dem Duschen mache ich mich auf dem Weg zur Waage. Da Qi Gong bereits um 7.15 Uhr beginnt, kann ich den offiziellen Wiegetermin nicht wahrnehmen und muss mein Gewicht eigenständig messen und einreichen.


Riesenhunger & Zeitdruck

Beim Frühstück habe ich so einen Hunger, dass ich neben dem Müsli mit Banane und Hafermilch auch noch glutenfreies Brot zu mir nehme. Dann geht es zum Wassertreten.


Bei der Beckenbodengymnastik spüre ich bereits den Termin mit dem Psychotherapeuten im Nacken! Ich beeile mich, um pünktlich dort anzukommen. Der Therapeut lässt sich aber noch Zeit. Merke: Manchmal lohnt es sich nicht, sich abzuhetzen!


MUT zur WUT

Unser Gesprächsthema: Wut! Grenzen setzen und in Kontakt sein (mit sich selbst). Das ursprünglich angedachte Thema „Loslassen“ findet heute keinen Raum.

Bei der anschließenden Hochtontherapie komme ich kaum zur Ruhe! Ich betrachte die Bilder und denke über die Wut nach, die ich scheinbar nicht zu- oder rauslasse. Die Sonne im Bild erscheint mir wie ein Ball, der wütend und hart auf der Wiese darunter aufprallt.


Das Thema greife ich dafür direkt in der Gruppentherapie auf, die nun stattfindet. Dass ich nie zur Ruhe komme und Zeitdruck empfinde – ähnlich wie zuhause. Ich bekomme einiges an Zuspruch sowie wertvolle Impulse. Das tut gut.


Anstrengung

Nach dem Mittagessen geht es direkt weiter zur Körpertherapie. Die Übungen, der Feldenkrais-Methode nachempfunden, sind anstrengend, v.a. im Schulterbereich. Zu Beginn der Stunde reißt unser Clown der Gruppe einige Witze, die wirklich unter die Gürtellinie gehen – ich bin dankbar, dass ein weiterer Mitpatient dazu Klartext mit ihm spricht (Dass das nötig ist, wo hier nur Erwachsene sind)!


Impulse direkt umgesetzt

Die Druckstrahlmassage kann ich heute weitaus besser genießen – ohne Zeitdruck und mit bewusster Achtsamkeit. Ich stelle mir vor, ich schaukel wie ein Segelschiff auf den Wellen.


Kühe & Emotionen

Beim Spaziergang im Anschluss habe ich ein Ziel: Die Kühe!

Auf Höhe des Panoramawegs treffe ich meine Tischnachbarin. Sie kommt gerade von meinem Ziel zurück. Da hatten wir wohl den selben Gedanken.


Angekommen bei den Kühen bin ich so berührt von ihrem Anblick. Wie sie da zusammengekuschelt die Sonne genießen. Und zugleich bin ich entsetzt von dem Transportanhänger, der wenige Meter entfernt steht und frisches Weiderindfleisch verspricht! Bei dem Gedanken kommen mir die Tränen.


Von warm zu kalt

Ich laufe noch ein Stück weiter und ziehe meine Jacke aus. Erst auf den letzten Metern durch den Wald wird mir ein wenig frisch. Direkt spüre ich die Kälte an meinem Hals!

Zum Essen haben meine Tischnachbarin und ich unseren Fokus auf den neu angereisten Mitpatienten. Wir spekulieren, wer dazugehört. Sie ist da deutlich besser im Bilde als ich.


Musik ist meine Passion

Im Anschluss finde ich mich wieder im Musikzimmer ein. Mit Gitarre, Noten und allem drum und dran. Nach und nach trudeln wieder Zuschauer ein und lauschen meinen Klavierklängen. Meine Duett-Partnerin kommt hinzu, als ich die Gitarre gerade zur Hand nehme, und wir singen erneut zusammen. Das ist wirklich schön! Und wir bekommen sogar Applaus.


Eine junge Frau aus meiner Gruppentherapie kommt mit einigen Frauen hinzu. Sie hatte mich vorher im Flur getroffen und erwähnt, dass sie vorbeischauen wollte. Später unterhalten wir uns zur Dritt. Zum Schluss gehen wir gemeinsam nach oben und sprechen über gemeinsame Themen, Sorgen und Pläne.


Doch erkältet?!

Zurück auf dem Zimmer verwende ich direkt meine Ätherische Ölmischung Thieves und eine Doppeldosis Zink, weil ich das Kratzen in meinem Hals nicht mehr ignorieren kann. Vermutlich war es doch zu kühl. Oder ein Mitpatient aus meiner Gruppe hat mich angesteckt?! Inzwischen sind hier so einige Reha-Gäste erkältet.


Mittwoch, 18.10.2023

Ich bin offenbar wirklich angeschlagen: Heiserkeit stellt sich am Morgen ein. Also vielleicht auch ein Zeichen, einen Gang runterzuschalten?


Einen Gang runterschalten

Als sollte es so sein, fällt heute die Wirbelsäulengymnastik für mich aus! Dafür darf ich vor dem Frühstück wieder Qi Gong praktizieren. Ein Riesenhunger stellt sich ein. Nach etwas Pause geht es zur Atementspannung. Diesmal werden kleine Übungen und Bewegungen eingebaut. So hatte ich mir diesen Kurs ursprünglich vorgestellt (Bisher war es eher ein Meditieren im Liegen)!


Gesunde Ernährung?!

Der Vortrag über Gesunde Ernährung ist interessant. Und doch entspricht Vieles gar nicht meiner eigenen Auffassung davon bzw. ist mir zu kurz gegriffen. Durch eine Verzögerung komme ich zu spät zur Gruppentherapie. Mit mir aber auch zwei weitere Mitpatienten. Trotzdem fällt mir dieser Zeitdruck wieder unangenehm auf. Da fällt mir die Aussage der Diätassistentin wieder ein: „Sie müssen entscheiden, was ihnen am Wichtigsten ist“ – nur wo setze ich da meine Prioritäten?!


Lust auf Kunst?!

Nach dem Mittag ist es deutlich entspannter und ich kann eine längere Pause genießen. Nach der Physiotherapie darf ich das erste Mal zur Kunsttherapie für Schmerz-patienten. Einige der Mitpatienten erscheinen missgestimmt, da sie zu Beginn extra betont hatten, nichts Künstlerisches unternehmen zu wollen – und nun doch hier sitzen. Meine Trigger-Mitpatientin bricht direkt nach Einführung des Kurses ab (Ich bin ganz froh darum).


Die Aufgabe heute: Mit Jaxon-Kreide eine positive und eine negative Seite farblich gestalten. Richtig begeistert mich mein Werk nicht. Aber es geht ja um nichts. Endlich mal keine Bewertung – außer die meines inneren Kritikers!


Kontakt nach Hause

Am Abend bin ich im WhatsApp-Austausch mit meinem Mann. Am Ende fühlt er sich provoziert von einer Frage und beklagt sich darüber, dass ich ihn mit allem alleine gelassen habe. Ich kann ihn da verstehen. Und doch bin ich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bei einem Telefonat können wir offener sprechen. Allerdings fühle ich mich wie erschlagen von all den Themen und Neuigkeiten, die er mir vorsetzt. Dabei wollte ich doch über UNS sprechen. Und auch von mir erzählen. Ich muss ihn schließlich etwas ausbremsen.


Drang nach Veränderung

Im Anschluss an das Telefonat suche ich nach Häusern auf Immobilienseiten. Der Wunsch nach Veränderung in mir ist groß. Ich ärgere mich aber auch etwas über die Ablenkung. Ich schaue insgesamt in dieser Woche nach dem Ende der Serie „Die Dinos“ auch noch 3 Teile Halloween-Town und einige Folgen der „Gummibärenbande“.


Donnerstag, 19.10.2023

Die Heiserkeit ist stärker geworden! Zum Glück steht heute nicht ganz so viel an.

Die Schmerztherapiegruppe ist interessant. Die Trigger-Mitpatientin kommt „leider“ nicht dazu. Bei der Gruppentherapie heißt es wieder Abschied nehmen von einzelnen Personen. Schade.


Fortschritte im Entspannen

Die Hochtontherapie findet dieses Mal in einem anderen Raum statt. Ich versuche es zu genießen. Zur Hilfe mache ich Atemübungen und das Autogene Training. Damit funktioniert Entspannen wirklich besser!


Tun, was mir gut tut

Im Stationszimmer erhalte ich Halstabletten. Und den Hinweis auf die morgige freie Sprechstunde beim Arzt, sollten sich meine Symptome verschlechtern. Auf meine Frage bzgl. Sport wird mir empfohlen, nur mitzumachen, was mir gut tut.


Daher lasse ich die Wirbelsäulengymnastik nach dem Mittagessen ausfallen und mache stattdessen einen Powernap. Eine gute Idee! Danach heißt es weiter Entspannen bei der Druckstrahlmassage.


Bei der Körpertherapie geht es um Stress und Empfindungen im Körper.


Leider muss ich durch die Erkältung am Abend das Klavierkonzert sausen lassen, das stattfinden sollte (Ausnahmsweise nicht mit mir als Pianistin).


Wie mein Wochenende läuft? Und ob die Erkältung überhand nimmt?

Das berichte ich im nächsten REHA-Blog!

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